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1. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 19

1899 - Breslau : Hirt
Pflanzen- und Tierleben. Geschichte. 19 pflanze unseres Gebietes ist die mit glänzenden Blättern ausgestattete Stechpalme (Hex aquifolium) insofern, als sie einen Klimamesser abgiebt und anzeigt, daß an den Stätten ihres Vorkommens eine mittlere Jahreswärme von mindestens + C. und eine mittlere Januartemperatur von etwa 0" herrscht. Nur wenige Teile unseres Ge- bietes sind ihr verschlossen, und ihr fossiles Vorkommen zwischen zwei Schichten, die ge- nügeud die Annahme längerer Kältezeiten rechtfertigen, ergiebt allein schon mit Sicherheit das Vorhandensein einer einmaligen Jnterglacialzeit (s. S. 11). — Über Waldbedeckung und landwirtschaftliche Pflanzen f. S. 37, über die Moore S. 12. Die Tierwelt unseres Gebietes bietet recht wenig von derjenigen der benachbarten Gebiete Abweichendes. Recht häufig ist noch in den Gewässern die Fischotter; der Edelhirsch wird noch in einigen eingehegten Jagdbezirken, wie in der Göhrde und im Saupark, gefunden, hier und im Solling ebenso das Wildschwein. Dem Seehund, der ein so gefährlicher Feind der Fische ist, wird an den Nordsee-Jnseln eifrig nachgestellt, die Seemöwe hingegen, die mindestens ebenso schädlich ist, auf einigen von jenen Inseln wegen ihrer Eier geschützt. Der Granat- oder Garneeleu-Fang liefert an den Küsten eine lohnende Ausbeute. „Entenfänge" bestehen noch an verschiedenen Orten, so bei Celle. — Die genügsame Heidschnucke, das Charaktertier der Heide, der „Neger- stamm unter den Schafen", die auszusterben drohte, wird hoffentlich jetzt mehr gezüchtet werden, da Fleisch und Fell beliebte Handelsgegenstände geworden sind. — Über Vieh- zucht und Fischerei s. S. 37 f. V. Geschichte. 1) Die vorgeschichtliche Zeit hat in Höhlen, vor allem in dem das Begrabene so wohl erhaltenden, tiefen Moore, ebensosehr in den Gräbern, so- dann in den Befestigungswerken, wie den Langwällen, den sogenannten „Land- wehren" oder „Schwedenschanzen", die aber viel älter find als die Schwedenzeit, Spuren der ersten Menschenwelt hinterlassen, die diesen Boden bewohnte. Eine Besiedlung vor der Einwanderung der Germanen ist hier nicht nach- gewiesen, und diese muß ziemlich spät, kaum früher als um das Jahr 1000 erfolgt sein. Sie ist eingetreten in der sogen, neolithischen Periode oder der jüngeren Steinzeit. Die Funde an Waffen und Werkzeugen bestehen ganz überwiegend aus Stein- und Töpferwaren, jedoch scheinen weder Bronze (eine Mischung aus etwa 90% Kupfer und 10 % Zinn), noch Eisen, noch Edelmetalle selbst in der ältesten Zeit ganz gefehlt zu haben, so daß von einer „metalllosen Zeit" hier nicht wohl die Rede sein kann. Jedoch sind diese Metallgegenstände bis in die römische Zeit ganz überwiegend aus älteren Kultur- läudern, also aus dem Süden, von Händlern herbeigebracht. Die Bronze, die am häufigsten gefunden ist, diente zu Schmuckwaffen und andern Ziergegenständen, das Eisen wird vielleicht deshalb in den Fundstätten aus der ältesten Zeit weniger gefunden, weil es leichter vergänglich ist. Eine gewisse Gliederung iu Kulturabschnitte läßt sich am besten an der Hand der Bestattungsarten, der Gräberfunde, aufstellen: a. Steingräber mit einer großen, aus unbehauenen Steinblöcken hergestellten Grabkammer. Unverbrannte Leichen. Die „7 Steinhäuser"2) bei Fallingbostel. Das größte Steingrab liegt bei Hekese, Kreis Bersenbrück, 86 m lang. Älteste Funde ger- manischer Töpferkunst mit mannigfaltigen, schönen Formen3). ./) Die Bemerkungen über die vorgeschichtliche Zeit folgen den Darlegungen in der Schrift „Unsere Vorzeit" von F. Tewes. Hannover 1888. 2) Der größte der noch vorhandenen 5 Dolmen wird bedeckt durch einen einzigen Block von 4,82x4,38 m, 0,7 2 m dick. Einer zeigt die Spuren eines Ringwalls oder Cromlechs. 3) An der Hand der Funde von Töpferwaren in England läßt sich sicher die Ver- brettung der „Angelsachsen" aus unserer Heimat nachweisen. 2*

2. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 37

1913 - Breslau : Hirt
V. Geschichte. 37 erinnern. Recht häufig ist noch in den Gewässern der Fischotter' der Edelhirsch wird noch in einigen eingehegten Jagdbezirken, wie in der Göhrde und im Saupark, gefunden, hier und im Zolling ebenso das Wildschwein. Dem Leehund, der ein so gefährlicher Feind der Fische ist, wird an den Nordsee-Inseln eifrig nachgestellt, die Seemöwe hingegen, die mindestens ebenso schädlich ist, auf einigen von jenen Inseln wegen ihrer Eier geschützt. Der Granat- oder Garneelen-Fang liefert an den Küsten lohnende Ausbeutet „Entenfänge" bestehen noch an verschiedenen Orten, so bei Celle. Über Viehzucht und Fischerei siehe S. 48 f. V. Geschichte. 1. Die vorgeschichtliche Zeit hat in Höhlen, vor allem in dem das Begrabene so wohl erhaltenden tiefen Moore, ebensosehr in den Gräbern, sodann in den Befestigungswerken, wie Wallburgen, Langwällen, den so- genannten „Landwehren", „Schwedenschanzen", die aber viel älter sind als die Schwedenzeit, Spuren der ersten Menschenwelt hinterlassen, die diesen Boden bewohnte. a) Die ältere Steinzeit (paläolithische Periode) berührt sich mit der Eiszeit und hat ihren Namen von den rohgearbeiteten Geräten und Waffen aus heimischen Ge- steinen, mit denen die spärlich vorhandene Menschenwelt Höhlentiere, Höhlenhyänen und Höhlenbären bekämpfte. Menschliche Knochenfunde sind nicht vorhanden. b) Unendlich weiter vorgeschritten ist die jüngere Steinzeit, in der Geräte und Waffen aus schön geschliffenen Gesteinen gefertigt wurden, die zum Teil aus weiter Ferne stammen. Die Menschen wohnten viel dichter zusammen, denn die Funde sind überaus zahlreich. Nicht nur Jagd, sondern auch Viehzucht und sogar schon Ackerbau wurden betrieben, und in diese Zeit gehören die großen Steingräber (f. S. 38). Wes Stammes die Menschen der beiden Steinzeiten waren, ob Kelten, Germanen oder eine ganz anders geartete Urbevölkerung, steht dahin. Aber dafür, daß es Germanen gewesen sein werden, spricht der Umstand, daß in Norddeutschland und Skandinavien die Funde ganz gleichartig sind durch alle Stufen der Vorgeschichte bis in die Eisenzeit hinein, in der sie unzweifelhaft von Germanen zeugen. Von allen Metallen scheint in der Steinzeit nur das Kupfer in Gebrauch genommen worden zu sein, aber ohne großen Erfolg. c) Aus dem Zeitalter des Steines entwickelte sich allmählich die Bronzezeit. Die Bronze, eine Mischung von Kupfer mit tl Zinn, diente zu Schmuckwaffen, Zieraten (z. B. Kämmen, Schnallen, Armringen) und täglichen Gebrauchsgegenständen (Spaten, Eimern). Ihre Fundstücke, so häufig in unfern Museen vertreten in smaragdgrünen Resten, werden anfangs aus der vorgeschrittenen Kultur des Südens durch Händler auf dem Wege des Rhönetales nach Germanien gebracht sein. d) Die Eisenzeit führt uns zu den Germanen, und ihr Beginn wird um 1000 v. Ehr. anzusetzen sein. Indessen mag es an der Vergänglichkeit des Eisens liegen, daß dieses Metall an den Fundstätten älterer Zeiten nicht gefunden wird. Montelius - Stockholm teilt die Bronzezeit in fünf, die Eisenzeit in sechs ver- schieden? Perioden, deren jede etwa ein Jahrhundert dauerte, und gewinnt für die dritte der Bronzezeit 1300, für die fünfte der Eisenzeit 600 v. Chr. Die Tatsache, daß immer Funde aus angrenzenden Perioden gemeinsam vorkommen, läßt darauf schließen, * Der Fang von Granaten wertete 1911 an der deutschen Nordseeküste 604000 von Schollen 11,5 Mill. M.

3. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 49

1913 - Breslau : Hirt
5. Viehzucht. — 6. Fischerei. 49 Ganz anders stellt sich das Verhältnis für das dünner bevölkerte Hannover, wenn der Viehbestand auf die (Einwohnerzahl bezogen wird, denn dann steht es in allen diesen Vieharten hoch über dem Durchschnitte Preußens und abgesehen von Ziegen auch Vraunschweigs. Dem starken Rückgange der Schafzucht im übrigen Preußen, 4,4°/«, steht in Hannover sogar ein Zuwachs gegenüber und in Braunschweig ein Rückgang von 3,io/o. In Hannover haben Aurich und Stade verhältnismäßig den stärksten Bestand an Pferden und versenden diese weithin. Berühmt ist das Königl. Landes- gestüt in Celle. Aurich kann sehr starken Handel mit „ostfriesischem Rindvieh" be- treiben, und mit dem ungeheuren Bestände von 1211 Schweinen auf 1000 Einw. stieg Lüneburg um 819 über den Preußens und um 857 über den des Reiches, und der Kreis Hoya kam doppelt so hoch— Die Bienenzucht geht leider immer mehr zurück. Preußen besaß 1907: 1541350 Stöcke, Hannover 213296, davon Lüneburg 66234, Braunschweig 9510. Auf 1000 Einw. kamen Hühner in Braunschweig 1084, Hannover 1833, Preußen 1041. 6. Fischerei. Der arg zerrüttete Fischbestand unserer Binnengewässer wird durch rege Fürsorge von Regierungen und Privatleuten, namentlich auch durch den Deutschen Fischereiverein wieder gehoben. Die Einführung von Schonzeiten, die künstlichen Brutanstalten, z. B. in Herrenhausen und bei Hameln, das Aussetzen von Millionen von Fischeiern weisen bereits günstige Wirkungen auf. Am Stauwerke bei der Weserbrücke von Hameln ist immer noch die bewährteste Stelle des Lachsfanges, aber die an mehreren Wehren der Weser eingebauten „Lachstreppen" werden von den Fischen anscheinend nicht gern benutzt. Zur Jucht von Edelfischen sind vielfach große Teichanlagen geschaffen, und in der Lüneburger Heide werden künstlich überschwemmte Wiesen mit Erfolg dazu verwandt. 1910 waren hier vorhanden 600 Morgen Forellen-, 700 Morgen Karpfenteiche (1 Morgen rund — ^ ha). Das Teichgut der Landwirtschaftskammer der Provinz im Kreise Isenhagen umfaßt 252 Morgen. Die Pachtsumme für den Fischfang im Steinhuder Meer bringt jährlich 8000, im Dümmer 5000 M. — In Braunschweig hat sich der Bestand an Karpfen und Krebsen sehr vermehrt. In der Seefischerei ist Hannover immer stärker vorwärts gekommen. Die Küstenfischerei, namentlich auf Schollen, Schellfische und Granaten (Garneelen), wird von vielen Küstenorten rührig betrieben. Hochseefischerei, die ihr Augenmerk besonders auf Schellfisch, Steinbutt, Seezunge, Rotzunge usw. richtet und bis über die Doggerbank, ja bis nach Island, der Küste der Sahara und noch weiter hinaus, vor allem aber im Skagerrak ihre Beute sucht, wird von dem größtenteils hamburgi- scheu Finkenwerder und ganz besonders von Geestemünde betrieben, wo 1897 ein großer Fischereihafen von der Regierung angelegt und das der größte Fischplatz des Festlandes geworden ist. 1912 besaß Hannover über 250 Fahrzeuge für Hochsee- fischerei von 632 in ganz Preußen. Von den 674 Fischereifahrzeugen der deutschen Nordsee waren 247 Dampfer, 105 Segler mit Hilfsmaschinen oder Motoren; 303 Schiffe waren preußische, 136 oldenburgische, 124 in Hamburg, 117 in Bremen beheimatet. Emden besaß 107 Segler und 23 Dampfer, Geestemünde 81 Dampfer. Diese treiben den Schleppnetzfang in der Nordsee und im Ozean mit großem Erfolge, denn das Deutsche Meer übertrifft alle anderen an Fülle der edlen Plattfische, wo- gegen die Schellfische offenbar abnehmen und deshalb bei Island gesucht werden müssen, wo die deutschen Schiffe 1911 den gewaltigen Fang von 1,6 Millionen Jh Wert erzielten. Dorther wurden für 2,i Mill. J6 Kabeljau geholt, und 1913 lief in Geestemünde ein Dampfer mit dem ungeheuren Fange von 1,3 Mill. Pfund Fischen ein, die von verschiedenen Schiffen gefangen, in Island eingesalzen waren und von den „Deutschen Stock- und Klippfischwerken" in Klippfische verarbeitet werden sollten. 1 Die preußische Viehzählung vom 1. Dezember des futterarmen Jahres 1911 hat einen Rückgang der Rinder von 1282 636 auf 1265350, der Schafe von 628284 auf 472351, aber einen Zuwachs der Pferde von 253329 auf 271763 und der Schweine von 2348790 auf 3124010 erbracht. Oehlmann, Landeskunde von Hannover und Braunschweig. 4. Aufl. 4
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